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Portrait Sebastian Krumbiegel



Sebastian Krumbiegel
Geboren am 5. Juni 1966 in Leipzig
Sänger und Musiker

„Ich spiele Schach, weil ich dabei Ruhe finden kann – und weil es mich mit Stolz erfüllt, gegen meinen Sohn zu verlieren.“

„Na Junge, üb’ noch ein bisschen – genau das las ich in Gari Kasparows Augen, als er mir lächelnd die Hand reichte und sich für die Partie bedankte“, erzählt Sebastian Krumbiegel über seine Simultan-Partie gegen den ehemaligen Weltmeister. „Ich fand es faszinierend, wie er mich bereits nach wenig mehr als einem Dutzend Zügen platt gekriegt hat, an den weiteren 15 Brettern war Kasparow ähnlich überlegen.“ Bereits am nächsten Tag war Krumbiegel wieder am Ort seiner Niederlage: Diesmal mit seinem prächtigen, aus Marmor gefertigten und mit Halbedelsteinen besetzen Schachtisch, den er sich vor Jahren in Indien gekauft hatte. Seitdem prangt auf dem Feld d5 Gari Kasparows Autogramm – „eine wunderschöne Erinnerung an diesen denkwürdigen Abend.“

Der Vater hatte Sebastian das Schachspiel beigebracht und „im Thomanerchor Leipzig habe ich regelmäßig bei den Turnieren mitgemacht, auch wenn ich nie besonders weit kam.“ Denn schon früh konzentrierte sich Krumbiegel ganz auf seine Musik. Bereits während des Studiums an der Musikhochschule Leipzig stand er regelmäßig auf der Bühne; 1991 gründete er „Die Prinzen“. Sie entwickelten mit ihren A-capella-Arrangements einen eigenen und unverwechselbaren Sound – 14 Goldene Schallplatten und sechs Platinauszeichnungen reflektieren diese einmalige Erfolgsgeschichte. Mit ihren deutschen Texten haben sie es sogar in die Schulbücher der USA geschafft: Am Beispiel von „Ich wär’ so gerne Millionär“ wird amerikanischen Kindern der deutsche Konjunktiv gelehrt!

Neben den Tourneen und CD-Einspielungen opfert Krumbiegel viel Zeit für seine sozialen Engagements: So unterstützt er das Aktionsbündnis Landmine.de und engagiert sich vehement im Kampf gegen den Neofaschismus, wie beispielsweise beim Festival „Leipzig – Courage zeigen“. Zudem ist Krumbiegel Schirmherr des Ronald-McDonald-Hauses in Leipzig sowie der Ökomenischen Friedensdekade, für die er während der Schacholympiade auf Lesereise durch Deutschland unterwegs ist.

Seine wenige Freizeit verbringt Krumbiegel am liebsten mit seinen Kindern – auch am Schachbrett. Gegen Sohn Paul, mittlerweile 12-jährig, darf sich der Vater nicht den kleinsten Fehler erlauben: „Wenn er sich konzentriert und Mühe gibt, habe ich keine Chance. Es erfüllt mich aber mit Stolz, gegen meinen Sohn zu verlieren. Paul hatte bereits von der ersten Klasse an über mehrere Jahre Schachunterricht in seiner Schule. Eigentlich ein Pflichtfach, denn dieses hervorragende Gehirntraining schult die Aufmerksamkeit der Kinder und verhilft ihnen zu mehr Ausgeglichenheit.“