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Schach-Olympiade in Dresden, 4.Tag

Dresden, 16/11/2008
24 Stunden pro Tag sind für Großereignisse wie Schach- Olympiaden einfach zu wenig. Da das, was man trotzdem noch so braucht an Zeit beim Schlaf abgezogen wird, ist es nur noch eine Frage der Zeit....genau: bis man verpennt!

Eine Nachbetrachtung von Hans Dieter Porst

Trotzdem, so gerade mal noch rechtzeitig in der Halle angekommen, um den allerletzten Platz im internationalen Pressezentrum zu okkupieren. Die mallorcinische und bei Briten besonders an uns Deutschen geschätzte Handtuchmethode zieht hier nicht! Es mangelt an Handtüchern und an Liegestühlen. Die Reise nach Jerusalem beginnt hier jeden Tag erneut.

Der deutsche Top- Vierer hat eine günstige Auslosung erwischt. Das beschleunigte Paarungsverfahren im Schweizer System, um die stärkeren Teams schneller gegeneinander zu bringen, machts trotzdem möglich. Oder sollte Malaysia auch eine Leistungsexplosion erfahren haben? Professor ELO sei's gelobt, auf Zahlen ist mitunter doch Verlass und ein spielstärkegerechtes 3,5-0,5 unterstreicht das. Das ist dann der zweite Platz in der Tabelle, aber auch Spanien als nächster Gegner, und nach dem Professor geurteilt insgesamt ein ebenbürtiger Gegner.

Prächtig läuft es immer noch für Deutschland 2, wobei auch Wales einer deutschen Jugendmannschaft sicherlich keine Angst machen muss. Der klare 3,5-0,5 Sieg weist das auch überzeugend aus. Der nächste Gegner, Kolumbien, wird natürlich nicht leichter: Brett 1, IM Cuartas, droht schon mal mit seiner bisherigen Performance von über 3000 ELO-Punkten. Zeit also, das das nivelliert wird!

Für Deutschland 3 wurde mit dem Gegner San Marino der erste Sieg verbucht, ein sicheres 3-1. Mit der tschechischen Republik ist für den Folgetag aber nicht gerade ein Aufbaugegener zugelost worden.

Bei den Frauen läuft es durchwachsen: die Erste holt einen weiteren Sieg gegen El Salvador, die zweite muss ein 0-4 gegen die Armenierinnen über sich ergehen lassen. Kompensiert wird das durch das 4-0 des Team 3 gegen Honduras. Die neuen Gegnerinnen: Team 1 gegen Indien wird schon richtungsweisend werden, Team 2 trifft auf Aserbeidschan (Oh Gott, zwei Mamedjarov(a)s in einer Mannschaft:-), und die sächsischen Talente treffen auf die Helleninnen. Kali Nichta!

Vor dem großen Saal, im Eat-and-Meet- Bereich, und dort wo Erinnerungs- Schnick-Schnack gleich eben der Kommentatorenbühne verkauft wird, ist es doch erstaunlich, wie viele auch der ganz großen Stars der Veranstaltung das Bad in der Menge suchen. GM Ivanchuk, eine für ihn empfindliche Niederlage im Tagesgepäck, stellte sich auch den absurdesten Autogrammwünschen. Ein Highlight war denn auch die Frage eines Fans(?), wie er denn heute gespielt habe. Gott sei Dank war er mit der Signatur gerade fertig geworden, sonst wäre das nichts mehr geworden....

Die Pressekonferenz am Abend um 20 Uhr ist eigentlich etwas, das keiner der anwesenden Schreiberlinge verpassen darf. Mit Susan Polgar haben die Organisatoren eine wirklich erstklassige Besetzung als Moderatorin gefunden. Um den Platz hier zu beschränken, wo sollte ich anfangen, wo aufhören, empfehle ich ihre offizielle Webseite http://www.susanpolgar.com.

Geladen werden meist Großmeister, gestern war's u.a. GM Tkachiev (spielt für Frankreich, bei vielen als Kasache im Gedächtnis, ist aber Moskauer und dort auch zumeist zu finden).
Außerdem dabei: Alejandro Ramirez aus Costa Rica, als Twen im Erstjahr schon fünf Jahre Großmeister, und das ohne nennenswerte Unterstützung bis dahin.
Ein alter bekannter, GM Stefan Kindermann, jetzt für Österreich bei der Olympiade am Start, gab immerhin zu, das es für eine Teilnahme wie bisher bei den deutschen Teams nicht mehr reicht. Sein Schwerpunkt sind Projekte um das Thema Schach, und wie sich Denkstrategien im Alltag umsetzen lassen.
Werner Stubenvoll repräsentierte den administrativen Teil der Olympiade, und Fragen zum Thema Spieler- Nachnominierungen, Präzision bei der Ergebnisveröffentlichung u.v.a.m. ließen das erfahrene Mitgied der technischen Kommission wanken, aber nicht fallen. Besserung wurde aber gelobt!
Den Gästen auf dem Podium wurde bisher immer die Frage gestellt, wie sie mit der Veranstaltung als Spieler zufrieden sind. Tkachiev brachte es wohl am besten auf den Punkt, denn "wenn alles perfekt läuft, ist es schwer etwas darüber zu sagen." Und schwieg vielsagend.

Die Bilder des Tages gibt es unter

http://www.hessischer-schachverband.de/dsb/20082009/schacholympiade/fotos/4/thumb.html

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