Titelverteidiger Armenien profitierte von Israels Niederlage gegen Ukraine und eroberte im Open die Tabellenführung zurück. Die Polinnen setzten sich gegen Georgien mit 3:1 durch und stehen plötzlich an der Tabellenspitze bei den Damen.
Ukraine siegte im Spitzenkampf der zehnte Runde gegen Israel mit 2,5:1,5. Zahar Efimenko sorgte wie gegen Russland für den entscheidenden Punkt. In einer langwierigen Positionspartie konnte er einen Bauern gewinnen und in das Endspiel Dame plus König gegen Turm plus König abwickeln, das er letztendlich zum Erfolg führte. In den drei restlichen Partien hatte Israel keine reelle Gewinnchancen, so dass der Sieg absolut verdient ist.
Armenien zeigte sich von der Niederlage gegen Israel gut erholt und besiegte das Überraschungsteam aus Serbien erwartungsgemäß mit 3:1. Levon Aronian gegen Ivanisevic und ein Mal mehr Wladimir Akopian gegen Dragen Solak sorgten für die entscheidenden Punkte.
Im Verfolgerduell besiegte China England mit 2,5:1,5. Während an den ersten drei Brettern remis gespielt wurde, konnte Chao Li Gawain Jones besiegen und den knappen Erfolg sicherstellen.
Chao Li
Vor der letzten Runde haben im dichtgedrängten Spitzenfeld noch ein Reihe von Mannschaften Chancen auf eine Medaille. Auf die Schnelle sind die Konstellationen kaum auszurechnen und so lassen wir uns einfach am Besten mal überraschen.
Für Deutschland geht es allerdings nur noch darum, sich erhobenen Hauptes vom Turnier zu verabschieden. Nach dem tollen Start kam Sand ins Getriebe und nach der knappen Niederlage mit 1,5:2,5 gegen die USA wäre ein Sieg in der letzten Begegnung gegen Litauen ein schöner Abschluss.
Tabelle nach dem zehnten Spieltag
Paarungen des elften Spieltags
Im Spitzenspiel der Damen trennten sich Serbien und Ukraine 2:2. Obwohl die Ukrainerinnen an allen Brettern Elovorteile vorweisen konnten, waren sie nicht in der Lage diese gewinnbringend einzusetzen. Dadurch eröffnete sich für die Polinnen die Gelegenheit durch einen Sieg die Tabellenführung zu übernehmen. Gegen Armenien waren Jolanta Zawadska und Joanna Majdan erfolgreich. Monika Socko steuerte am Spitzenbrett ein Unentschieden bei und damit stand der knappe 2,5:1,5 Sieg fest.
Joanna Majdan ist mit 8,5 aus 10 die erfolgreichste Punktesammlerin für Polen und nach Eloperformance die viertbeste Spielerin des Turniers
Nachdem die Chinesinnen bis zur neunten Runde wie ein Goldkandidat agierten, müssen sie sich nach der Niederlage gegen Georgien sogar von einer Medaille verabschieden. Maia Chiburdanidze fügte der 14jährigen Yifan Hou am Spitzenbrett deren erste Niederlage im Turnier zu. Sehenswert siegte auch Nana Dzagnidze an Brett zwei gegen Xue Zhao. Da Lela Javakishvili noch ein Remis beisteuerte, stand der 2,5:1,5 Erfolg fest.
Maia Chiburdanidze ist nach zehn Runden mit einer Leistung von 2697 die beste Spielerin der Schacholympiade
Chancen auf eine Medaille können sich noch Serbien und USA ausrechnen. Die russischen Damen haben wegen ihrer schlechten Zweitwertung nur noch theoretische Chancen auf eine Medaille, nämlich dann wenn es zwischen Polen und Ukraine einen Sieger gibt und USA nicht gegen Frankreich gewinnt.
Ein weiterer Außenseitersieg gelang bei den Damen der Mongolei. Gegen Litauen war man 2,5:1,5 erfolgreich.
Mit 6,5 aus 8 ist die 17jährige Cegmed Munhchuluun eine der erfolgreichsten Spielerinnen bei der Schacholympiade. Die Belohnung sind bislang über 60 Elopunkte Zugewinn
Ergebnisse des zehnten Spieltags
Tabelle nach dem zehnten Spieltag
Paarungen des elften Spieltags
Die elfte und letzte Runde beginnt am Dienstag den 25. November um 10 Uhr. Montag ist Ruhetag.
Text und Fotos: Georgios Souleidis